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openarray.dir......................................................................
    

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datum

technik

sprache

   

Interaktive Videoinstallation

06/04 - 07/04

PC, Videokamera, Rückprojektionsleinwand, Datenbeamer.

Lingo

       
entstehung    
Kunsthochschule für Medien, Köln.
SS 2004. Betreuung: Hans-Joachim Popp, Ursula Damm.
 
beschreibung    

"openArray.dir" kombiniert einen mathematischen Ansatz mit einem sehr natürlichen Interface. Der Betrachter stellt sich zwischen Beamer und Leinwand, so dass er einen Schatten auf die Projektion wirft. Verharrt er einige Zeit, so beginnen Strukturen aus seinem Schatten herauszuwachsen und sich in komplexen Formen auszubreiten. Bewegt er sich nun, verlieren die gewachsenen Elemente ihren Halt und werden gelöscht. Sie hinterlassen dabei aber stets Spuren, die selbst als Ausgangspunkte für neue Strukturen diesen können.

    
aufbau    

Im freien Raum ist eine Rückprojektionswand (2,80m x 2,10m) aufgebaut. Vor ihr steht in einem Abstand von etwa sechs Metern der Datenbeamer, welcher das Bild projeziert. Der Besucherraum befindet sich zwischen Leinwand und Beamer. Hinter der Leinwand steht eine Kamera, welche die Porjektion abfilmt und an einen Rechner zur Echtzeitanalyse weiterreicht. Dieser berechnet das neue Videosignal, welches wiederum durch den Beamer projeziert wird.

    
inhalt     Die Installation hat eine rekursive Struktur, da mögliche Punkte, um neue Strukturen entstehen zu lassen, durch dunkle Bereiche im abgefilmten Bild ermittelt werden. Jeder projezierte dunkle Punkt birgt daher - genau wie der intervenierende Besucherschatten - die Möglichkeit, eine neue Struktur zu generieren. Einmal angestossen, generiert der Rechner demnach ähnlich einem Zellulären Automaten neue Formen aufgrund seines eigenen Outputs.
Die grafischen Formen werden nicht nach einem klassischen L-System oder nach fraktalen Regeln generiert, sondern aufgrund der Bildanalyse. Dies bricht die sonst übliche technische Kapselung von Generierung, Analyse und Interaktion auf. Die Projektionswand samt dem vom Besucher verursachten Schatten wird auf diese Weise direkter Teil des rekursiven Algorithmus, die Leinwand übernimmt nahezu die Form eines "materiellen Arrays". Der Betrachter kann so nicht nur mittelbar im Sinne beeinflussender Parameter eingreifen, sondern durch seinen Schattenwurf unmittelbar den zugrundeliegenden Datensatz verändern.
Der eigene Schatten als ebenso direktes wie im Sinne von Effekt und Wirkung dennoch analysierbares Interface weist dabei zudem spielerische Eigenschaften auf und lädt zum Experimentieren ein.
Der ungewöhnliche Aufbau, bei dem der Besucher die Projektion vermeintlich "stört" unterstreicht diese Unmittelbarkeit des Eingriffs. Die Positionierung des Besuchers in die Kette der technischen Geräte spiegelt dabei seine Integration in den rekursiven Generierungskreislauf wider. Die Effekte seiner Einflußnahme hingegen erfolgen relativ langsam und zurückhaltend. "openarray.dir" ist keine technische Demonstration zur Unterhaltung des Betrachters - es stellt sich vielmehr als mathematisches System dar, in das der Besucher eingreifen kann.
 
bilder    

    
video    

 

 

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